Friday, July 27, 2012

Apache Trail - Goldfield Ghosttown - reprise

Goldfield Ghost Town
Die Sonne brannte mit über 40 Grad auf uns und die Straße schien unter unseren Füßen zu schmelzen. Da war ich unwahrscheinlich froh, dass ich diesmal Turnschuhe mit dicker Sohle hatte. 2010 konnte ich mit den dünnen Schuhsohlen kaum laufen, denn nach kurzer Zeit hatte ich den Eindruck mein Füße befinden sich unmittelbar am Tor zur Hölle. Was aber dann im Laufe der Reise mit der Sohle passierte, ließ mich wie Donald aussehen. Die Sohlen wurden breiter und breiter und am Ende der Reise schienen sie mir gar nicht mehr zu gehören, so breit getreten waren sie.

Aber Schuhe sind für mich im Urlaub lediglich dazu da, um bequem laufen zu können, die nachgeben, wenn der Fuß anschwillt, weil ich so lange im Wagen sitze oder wenn's so heiß ist, dass die Straße zu schwimmen scheint.

Wäre nicht da eine Klimaanlage mitten auf der Straße,
könnte man meinen die Zeit ist hier stehen geblieben.
Nur wenige Meilen vom Superstition Mountain Museum entfernt lag dieses kleine Goldgräberstädtchen im Mittagsschlaf, denn die Straßen waren wie leergefegt. Ab und zu tauchte mal eine Gestalt auf, um aber gleich wieder in der nächsten Tür zu verschwinden. Wir taten es den anderen gleich und arbeiteten uns ganz langsam voran, suchten immer wieder ein wenig Schatten oder gingen in einen Laden, um ein bisschen abzukühlen.

Unser Wasser war auch schnell alle und wir haben uns entschieden eine Cola zu kaufen. Welcher Teufel mich geritten hat auch einen Kuchen dazu zu bestellen, weiß ich nicht, aber der kam ziemlich nahe an einen Ziegelstein was seine Bissfestigkeit betraf und die Marmelade war so pappig und  zäh, dass ich Angst hatte, meine Kronen würden darin stecken bleiben. Draußen wehte zwischenzeitlich ein kleines Lüftchen (na ja ein Windhauch war manchmal schon zu spüren, aber auch nicht mehr).
Absolutes Vertrauen in seine Mitmenschen
hatte dieser Ladenbesitzer und Künstler.
Das konnte uns aber nicht davon abbringen in jeden Winkel, jedes Gässchen zu gehen - es war ja schließlich überschaubar und es war alles entlang der Mainstreet angesiedelt.

Dann aber kam da dieses Schild mit der Rattlesnakes (Klapperschlangen)-Ausstellung in einer Seitenstraße. Das brachte mich gleich wieder zurück auf die Hautpstraße. Kunstgalerien und Kitschläden wechselten sich stets ab.

Dann nochmals zum letzten Laden linker Hand kurz vor der Kapelle. Auch bei unserer Rückkehr haben wir keinen angetroffen, aber jetzt haben wir das beschriebene Brett - Schild ist wohl zuviel gesagt - durchgelesen. Was darauf stand kann man wohl als schier grenzenloses Vertrauen in unsere Mitmenschen bezeichnen.

Übersetzt heißt es in etwa:
Auch wenn Sie mich nicht angetroffen haben, meine Kunstwerke können Sie dennoch kaufen. Bedienen Sie sich einfach selbst. Verpackungsmaterial liegt auf dem Tresen im Laden. Das  Geld können Sie ja in den Nachttresor werfen. Danke - Tom.
P.S. Sollten Sie es nicht passend haben, die Bar nebenan hat Wechselgeld.

Aber Jetlag und Hitze schlugen halt immer wieder zu, so dass wir eher oberflächlich durchgingen und beschlosen, dass  wir zum Sonnenuntergang nochmals zurück kommen, was aber dann doch nicht mehr geschah, denn es gab so viel anderes zu sehen. Manchmal kam ich mir schon so vor wie die Japaner und Chinesen auf ihren Touren: Rein in den Bus zum nächsten Punkt, raus aus dem Bus, ein paar Fotos, vielleicht noch ein kleines Souvenirchen und dann gleich wieder zurück in den Bus und weiter geht's. Unser Bus war aber kein Bus. Diesmal war es ein AWD (all wheel drive) damit wir im Notfall auch aus einer Schotter- oder Staubpiste rauskommen, wenn uns der Monsunregen wieder mal dazwischenkommt.

Ein paar weitere Fotos rund um den Apache Trail und auch zu Goldfield findet Ihr im Album  Apache Trail (July 2012)

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