Friday, September 23, 2011

Toskana 2011 - Kapitel 3

Die Treibjagd
Das kleine weiße Ding mit Rahmen war die Gardine
unseres Schlafzimmerfensters.Darüber, direkt über meinem
Kopf war unsere "Musikanlage" noch mit Kassettendeck.
Fernseher gab es nicht, was ich als besonders schön empfand,
denn man kam endlich mal wieder zum Reden und konnte
sich miteinander unterhalten.
Als in der Früh die ersten Lichtstrahlen des neuen Tages hereinkamen, habe ich unser „Schlafzimmerfenster“ versucht so zu öffnen, dass mein Schatz daneben nicht gleich aufwacht. Aber erst ist mir der Haken runtergefallen und hat Krach gemacht. Dann musste ich feststellen, dass unser riesiges Fensterchen wohl zur Hälfte zugebaut war und beim Versuch es zu öffnen, es dem Widerstand des Bettes nicht nachgab und wieder mit lautem Krach zufiel. Dieses Schlafzimmerfenster ist an die 20 x 30 cm groß, wobei etwa 10 cm im unteren Bereich tiefer liegen als das am Fenster anliegende Bett.




Eine der vielen Jagdgesellschaften.
Es ist mehr als ein Hobby, denn die
Jäger sorgen für den Ausgleich
zwischen Natur und Mensch.
Als wir dann endlich aus den Federn gefunden haben, spät war es ja noch nicht, hörten wir auf einmal ganz viele Hunde bellen und auch ganz in der Nähe unseres Domizils hörten wir so was wie eine Kuhglocke. Erst dachte ich vielleicht treibt jemand seine Schafe auf die Weide und kommt bei uns vorbei. Neugierig bin ich gleich rausgerannt, in aller Eile mal ohne Kamera. Draußen konnte ich aber weder Kühe noch Schafe sehen nur unweit von uns einen Jäger mit seinem Hund. Es war ein Treibhund der eine Glocke um den Hals trug, wohl dass die Jäger nicht versehentlich den Hund erwischen.

So was habe ich bisher nicht gesehen und rannte schnell um meine Kamera, kam aber leider zu spät. Ich sah nur noch den Jäger, der seinen Hund in die Schlucht hinab schickte, um mit den anderen Hunden, die von der gegenüberliegenden Seite in die Schlucht hinab geschickt wurden, das Wildschwein einzukreisen. Kurze Zeit später hörten wir einige Schüsse, dann erneut Hundegebell und wieder Schüsse. So geht’s nun schon seit einigen Stunden. Anscheinend ist es ein größeres Gebiet in dem gejagt wird, denn mal hörte man es lauter, mal leiser, dann kam’s aus der einen Schlucht und kurze Zeit später dann von der anderen Seite. Immer dann, wenn mehrere Hunde gleichzeitig gebellt haben, hörte man kurz danach einige Schüsse fallen. Dann war es länger wieder unheimlich ruhig und nur die einlullenden Oldies aus dem Radio durchdrangen die fast unheimlich wirkende Stille auf unserer Terrasse.

Das Schild von dem wir erst später wusste, was es
bedeutete.
Kurze Zeit nach den Schüssen hörte man immer wieder „go, go, go“, zumindest klang das für mich so. Das gleiche hörte ich von dem Jäger, der seinen Hund direkt vor meinen Augen in die Schlucht hinunterschickte. Da bedeutet wohl, die Jagd geht weiter. Es wurden noch nicht ausreichend Wildschweine erlegt. Obelix hätte seine Freude daran gehabt. Der hätte sich ein Festmahl zubereiten können.

Wenn wir morgen nach Poppi einkaufen gehen, wird’s wohl Wildschweinbraten beim Metzger geben. Habe so was bis heute nicht probiert. Wäre eine gute Gelegenheit es auszuprobieren. Wie aber bereitet man so was überhaupt zu?

Wäre mal was Tolles die erbeuteten Tiere so zu sehen. Ich stelle mir vor, sie so aufgereiht zu sehen, die stolzen Jäger neben ihrer erlegten Beute während das Halali geblasen wird, oder wird das vor der Jagd geblasen?

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