Thursday, July 26, 2012

Philly, Philly ...

Der Ausblick war einfach köstlich!
Endlich mal kein Pingui mehr! Wer hätte gedacht, dass einem ein so liebes kleines Tierchen so sehr auf den Wecker gehen kann?

Aber es war noch nicht vorbei. Wer schon einmal durch die Immigration durchgehen musste, weiß wovon ich spreche. Seit dem 11. September 2001 ist es um einiges schlimmer geworden. Davor gab's nur ein paar Fragen, der grüne Zettel (Aufenthaltsvisum für 3 Monate) wurde abgegeben, man bekam seinen Visumsstempel in Pass und schon ging's weiter.


Jetzt ist es alles viel komplizierter und die Wartezeiten haben sich ebenfalls um ein Vielfaches verlängert. Ich war schon mal an demselben Flughafen in Philadelphia ... es muss 2001 oder früher gewesen sein. Da hatte ich dieselbe Aufenthaltsdauer zu meinem Anschlussflug, aber damals habe ich mich noch eine ganze Stunde gelangweilt und bin lange rumspaziert. Nicht so 2012.

Normalerweise sind die Amerikaner wirklich geduldige Menschen. Ist irgendwo eine Menschenschlange, stellen sie sich einfach hinten an, sie drängeln nicht, sondern warten einfach geduldig bis sie an der Reihe sind. Am Flughafen aber waren so ziemlich alle Nationalitäten, Hautfarben, Altersstufen anwesend und es gab auch welche, die dachten sie wären was Besseres und versuchten sich einfach vorzudrängeln. Die Zeit für unseren Anschlussflug wurde immer knapper, die Koffer mussten wir auch noch abholen und neu aufgeben und der nette Typ (zu dem Zeitpunkt dachte ich aber ganz anders über ihn) fragte und wiederholte die Fragen unzählige Male bei jedem einzelnen vor uns und dann hieß es die Finger der rechten Hand auf den Scanner, dann dauerte es, dann kam der rechte Daumen dann dauerte es länger, weil der rechte Daumen komplett aufliegen musste. Dann endlich eine Hand fertig, dann dieselbe Prozedur mit der linken Hand. Obwohl sie nun schon alle Fingerabdrücke hatten, reichte es nicht aus, ein Iris-Scan stand auch noch an.

Und es dauerte und dauerte und dauerte. Wir schauten ständig auf die Uhr. Nur noch eine halbe Stunde, nur noch 25 Minuten, dann endlich so etwa 20 min. vor unserem nächsten Flug waren wir endlich dran. Ich war als erste dran und bin gleich nach der Prozedur gelaufen, um unsere Koffer zu suchen und herauszufinden, wo es zu unserem Abflug-Gate geht. Mit den beiden Koffern sind wir dann zur Gepäckabgabe - gottseidank ging's da schnell. Gerade mal ein paar Minuten vor dem Abflug standen wir nochmals am Gate an, denn da wurden wir nochmals mit unserem Handgepäck kontrolliert. Dort hieß es dann - alle metallischen Gegenstände in die Körbe, Jacken und Schuhe mussten ausgezogen und ebenfalls durch das Röntgen. Dann Fototasche und Laptop. Dann habe ich vergessen den Laptop aus der Tasche zu holen, also nochmals zurück und Laptop raus und separat in Korb, dann auch die Tasche nochmals ...

Schnell Schuhe an, Laptop in die Tasche, Jacke verstauen und Rucksack und wir rannten zum Flieger. Geschafft! Wir selber, aber wir haben den Flieger erreicht.

Wir dachten nur noch an ein bisschen Ruhe, vielleicht ein kleines Nickerchen, damit wir nicht übermüdet ankommen, aber wir haben nicht mit brüllenden Kleinkindern an Bord gerechnet.

Bisher habe ich noch nie einen Gedanken darüber verloren, ob man Kleinkinder mit ins Flugzeug nehmen sollte oder nicht. Seit diesem Flug aber denke ich ständig daran. Unweit von uns war eine Mutter mit ihrem Kind, das höchsten mal 1 1/2 Jahre alt war. Unermüdlich hat das Kind gebrüllt, geschrien wie am Spieß, den ganzen Flug ... knappe 5 Stunden lang. Die Mutter saß einfach daneben und hat lediglich gelächelt. Richtig beruhigt hat sie es nicht. Ab und zu nahm sie es auf den Arm, dann legte sie es wieder neben sich, aber es verging keine Minute ohne Schreie. Sie hat sich auch nicht näher mit ihm beschäftigt, es abgelenkt oder was auch immer. Hat mich gewundert woher dieses kleine Ding diese Ausdauer im Schreien bloß hergenommen hat. Es wird wohl einiges an Übung mitgebracht haben, denn jedes normale Kind wäre nach spätestens einer Stunde schreien vor Müdigkeit umgefallen und hätte tief und fest geschlafen.
Unser Empfang in Phoenix

Übermüdet und äußerst gereizt neigte sich unser Flug endlich dem Ende zu und eine wunderschön anmutende Bergkette zeigte sich unter uns. Die Sonne ging langsam unter und bot uns ein wunderschönes Willkommen in Phoenix an.

Die Strapazen waren fast vergessen, aber der kleine Brüllgeist machte unermüdlich weiter. Nur noch ein paar Minuten bis zur Landung, dann ...


Jeden Tag ein neues Foto von unserer Reise ... und mehr.

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